Mützen

„Egal ob Maartenszee, Athen oder Südfrankreich - überall gibt es Verbindung zur Geschichte.“
— Thomas Kortemeyer

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Gut gehütet - Mützen und mehr...

Thomas Kortemeyer

Thomas Kortemeyer hat eine eindrucksvolle historische Mützensammlung – von Pickelhauben über Zwei- und Dreispitze bis hin zu französischen Képis ist alles dabei. Schätzungsweise 100 Mützen sind in seinem Besitz. Hinzu kamen nach und nach auch Uniformjacken, Säbel, Orden und Abzeichen sowie einige Wandschilder der Bundeswehr. Seine Sammlung spiegelt unterschiedliche Epochen der Geschichte wie die österreichische Kaiserzeit um Franz Joseph oder die Zeit des Dritten Reiches wider. Mittlerweile liegt der Sammelfokus aber auf der deutschen Geschichte. 

Herrn Kortemeyers historisches Interesse wurde vor allem durch seine Mutter geweckt, die ihm aus erster Hand viele eindrückliche Erlebnisse aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs schildern konnte. Diese hätten ihn nachhaltig geprägt und beeinflussen ihn bis heute. Den konkreten Anstoß zu seiner Sammlung gab dann sein Patenonkel, der Thomas Kortemeyer, als dieser etwa 13 war, eine Schirmmütze der Bahn schenkte.

Durch seine Zeit bei der Bundeswehr verstärkte sich sein Interesse an Militärgeschichte und an entsprechenden Sammelobjekten. In der Bundeswehr finden je nach Abteilung/Gebiet unterschiedlich farbige Kopfbedeckungen (Barette genannt) Verwendung und alle entsprechenden Exemplare sind inzwischen Bestandteil der Sammlung. 

Nach der Grenzöffnung ist die Sammelleidenschaft erst so richtig ins Rollen gekommen und hat seitdem nicht mehr nachgelassen. Es ist für ihn ein spannendes und interessantes Hobby geworden.

Der Reiz des Sammelns liegt nicht unbedingt darin, möglichst viele Objekte zu besitzen. Herr Kortemeyer betont vielmehr, wie entscheidend auch die Recherchearbeit ist – gerade im historischen Kontext. Diese sei nicht nur sehr wichtig, sondern mache ihm auch besonders viel Spaß.

„Manchmal ist es schade, wenn man die Herkunft schnell herausfinden kann.“

Um seltene und interessante Sammelstücke zu finden, ist manchmal Geduld gefragt. 

„Es kann auch sein, dass man mal auf vier bis fünf Flohmärkten nichts findet.“

Dann gibt es wiederum aber auch seltene Zufälle, durch die man zu Schnäppchenpreisen fündig wird. Zusätzlich zur aktiven Suche hat Thomas Kortemeyer das Glück, dass sich seine Sammlung schon herumgesprochen hat, sodass ihm schon einige Objekte geschenkt oder angeboten wurden. 

Da das Thema Militärgeschichte ein so breites Spektrum umfasst, sammelt er bewusst in Maßen. So hat er beispielsweise verschiedene englische Sammelstücke verkauft, um sich mehr auf die deutsche Geschichte zu fokussieren. Im Gespräch betonte er in diesem Zusammenhang, wie wichtig es ihm sei, sich von nationalsozialistischen Ideologien abzugrenzen. 

Ein wirkliches Lieblingsstück gebe es nicht, so Herr Kortemeyer. Dafür ist der Stolz auf die Sammlung als Ganzes umso größer. Auch seinen Gästen zeigt er gerne sein eigenes kleines Museum, denn er hat zwei Zimmer für die Aufbewahrung und Präsentation der Sammlung umgebaut.

Trotz allem sticht aber ein Objekt heraus. Es handelt sich um das älteste Stück der Sammlung, einen (Zweispitz)Hut aus dem Jahre 1814 zu Zeiten von Napoleon Bonaparte. 

Eine Anekdote: Zwischenzeitlich wurde sogar vermutet, es handle sich dabei um den verschollenen 14. Hut von Napoleon, welcher einen Sammlerwert in Millionenhöhe bedeutet hätte – leider konnte diese These jedoch nicht bestätigt werden. Nichtsdestotrotz stellt der Zweispitz aber einen außergewöhnlichen und besonderen Teil der Sammlung dar. 

Die Faszination für Geschichte ist während des ganzen Gesprächs spürbar. Einmal mehr wird mir deutlich, wie viele Erlebnisse und Erinnerungen mit den Mützen verbunden sind und wie toll es ist, diese Informationen durch Recherchen aufzudecken.

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